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„Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen”
Johann Gottfried Frey,1808

Sehr geehrte Eltern,

wir freuen uns über den guten Besuch unserer 3. Elterninformationsveranstaltung im Audimax der SAP. Wie bereits in den Vorjahren – und auch in der Zukunft -, möchten wir Sie in diesem Rahmen einmal jährlich umfassend über den aktuellen Stand unserer schulischen Entwicklung und Qualitätssicherung informieren und Ihnen Gelegenheit zum Gespräch bieten. Unsere Elternvertreter haben uns im Vorfeld dankenswerterweise informiert, zu welchen Themen seitens der Elternschaft Fragen bestehen, um darauf gezielt eingehen zu können. Um wertvolle Anregungen in diesem Schuljahr noch umsetzen zu können, haben wir die Veranstaltung zu Beginn des zweiten Halbjahres geplant. Allen, die an diesem Termin verhindert waren, stellen wir die Inhalte der Infoveranstaltung heute über unseren Spickzettel vor

Mit Beginn dieses Schuljahres haben wir unsere Rhythmisierung auf 60 Minuten-Stunden umgestellt – diesen Schritt haben wir im zurückliegenden Schuljahr sorgfältig vorbereitet. Für die Umstellung sprechen pädagogische wie auch organisatorische Gründe. Die Hauptgründe sind einerseits die effektivere Nutzung der Lernzeit und eine ausgewogenere Verteilung des Fachunterrichts während eines Schultages bzw. der Schulwoche. Hauptfächer können wir so bis zu viermal/Woche und Nebenfächer ein- dreimal/Woche unterrichten. Andererseits geht damit eine gemeinsame 80minütige  Mittagspause für alle Schüler einher, die nicht nur genügend Zeit zum Essen und Ausruhen bietet, sondern die auch klassen- und jahrgangsübergreifende außerunterrichtliche Aktivitäten (AiMs) ermöglicht und Zeitfenster für eigenes, selbständiges Lernen in der Schule in den Lerninseln schafft.  Da die Kinder und Jugendlichen den größten Teil des Tages an der Schule verbringen, stellen wir Lernen und Leben, Unterricht und  Persönlichkeitsentwicklung in den Fokus unserer Ganztagsschule. Der Persönlichkeitsentwicklung widmen wir uns ab diesem Schuljahr verstärkt in dem neu an der Schule eingeführten Fach „Glück”, das wir von Klasse 5 bis 9 sukzessive aufbauen und unterrichten wollen.

Diese Rhythmisierung bedingt eine neue Verteilung der nun insgesamt 29 Wochenstunden, die an unserer gebundenen Ganztagsschule von Klasse 5 bis Klasse 10 in jeder Jahrgangsstufe wie bisher verlässlich unterrichtet werden. Kriterien für die Stundenverteilung am PG sind nach wie vor unser verstärkter Unterricht in den Kernfächern, da es in der Unter- und Mittelstufe keine regelmäßigen Hausaufgaben gibt, die Umsetzung des Bildungsplanes und die Einhaltung der Kontingentstundentafel. Dies bedeutet, dass wir am PG in den Kernfächern im Vergleich zu öffentlichen Schulen derzeit in Deutsch ca. 20%, in der 1. und 2. Fremdsprache ca. 25% und in Mathematik ca. 30% mehr Unterricht haben. Unser Unterricht setzt sich grundsätzlich  aus den beiden Komponenten Wissensvermittlung (40%) und Übungsphasen (60%) zusammen.

Unser neues Angebot über 80 Aktivitäten in der Mittagspause (AiMs) ist groß und wird den unterschiedlichen Neigungen von Sport, über Musik und Kunst bis hin zu sozialem Engagement gerecht – 42 AiMs finden im 2. Halbjahr statt. Die Wahl einer AiM ist verpflichtend, der freiwillige Besuch einer weiteren AiM ist möglich. Aufgrund der Tatsache, dass die AiMs jetzt in der Mittagspause stattfinden, werden die AiMs von Schülerinnen und Schülern aller Klassenstufen besucht, was das Miteinander an unserer Schule fördert.

LerninselDie Optimierung unserer Rhythmisierung beinhaltet auch, dass wir ein neues Zeitfenster im Ablauf unseres Schultages für selbstorganisiertes Lernen unter Aufsicht von Lehrkräften, unsere Lerninseln, geschaffen haben. Klassenräume, Bibliothek und Computerräume sind geöffnet, um eigenständig Unterrichtsstoff nacharbeiten, freiwillige Übungsaufgaben zu lösen, sich auf Klassenarbeiten vorbereiten oder an einer GFS zu arbeiten.

Der Start der Lerninseln erfolgte bewusst erst nach den Herbstferien. Die Schülerinnen und Schüler wählen nach ihren Bedürfnissen Lerninseln aus und entscheiden selbst, wie lange sie diese besuchen. Dabei kann entscheidend sein, dass der aufsichtführende Lehrer das Fach, in dem man arbeiten möchte, unterrichtet und Fragen beantworten kann, es ist aber ebenso möglich, in eine Lerninsel zu gehen, in der man die Arbeitsatmosphäre als besonders angenehm empfindet. Die Kinder dokumentieren ihre Arbeit im Jahresplaner und bitten die Lehrkraft dies abzuzeichnen, um den Eltern die Möglichkeit zur Kenntnisnahme zu geben.

Seit der Einführung der Lerninseln stellen wir eine zunehmende Akzeptanz fest, allerdings nur bei den jüngeren Kindern, ein Teil der älteren Schüler findet das „uncool” und nutzt die zur Verfügung stehende Lernzeit nicht und lernt statt dessen lieber zu Hause. Um dieses Thema rankten auch viele Redebeiträge in unserer angeregten Diskussionsrunde. Als Konsequenz daraus werden unsere Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern die Vorteile der Lerninseln im Fachunterricht und in den Klassenlehrerstunden nochmals  erörtern und  ihnen beratend mit freiwilligen Zusatzaufgaben und Lerntechniken zur Seite stehen.
 Darüber hinaus benötigen wir Ihre Hilfe als Eltern, damit die Jugendlichen das schulische Angebot auch sinnvoll nutzen. Fordern Sie Aufmerksamkeit und Engagement Ihrer Kinder im Unterricht, den regelmäßigen Besuch von Lerninseln und eine längerfristige Vorbereitung auf Klassenarbeiten und haben Sie den Mut, Ihre Kinder im geschützten Rahmen der Schule auch Fehler machen zu lassen. Sie werden daraus lernen und gestärkt aus der Situation hervorgehen.

Unseren Beitrag zur Erziehungspartnerschaft werden wir, und darüber haben wir Ihre Elternvertreter bereits informiert, im kommenden Schuljahr u.a. dahingehend erweitern, dass wir zu Beginn eines jeden Halbjahres einen Klassenarbeitsplan erstellen und veröffentlichen, verstärkt Maßnahmen zur Differenzierung im Unterricht einsetzen und Klassenfahrten und außerschulische Aktivitäten so bündeln, dass ein reibungsloser Unterrichtsablauf gegeben ist.

Wir danken Ihnen, dass Sie uns Ihre Kinder anvertrauen, und freuen uns auf eine für alle erfolgreiche Zukunft und eine weiterhin lebendige Kommunikation innerhalb unserer Schulgemeinschaft.

Bei Fragen nehmen Sie bitte gerne Kontakt direkt mit uns oder über Ihre Elternvertreter auf.

Ihr Uwe Rahn mit dem gesamten Team des Privatgymnasium St. Leon-Rot