Im Jahr 2019 fand der erste Besuch des LÖWENROT-Gymnasiums bei der Partnerschule „Menaul School“ in Albuquerque, New Mexico, statt.

Im gleichen Jahr gab es den ersten Gegenbesuch der Amerikaner*innen in St. Leon-Rot. Nachdem die Pandemie weitere Reisen zunächst verhinderte, erhielt das Gymnasium 2022 erneut Besuch von der Menaul School. Im April 2023 stand der Gegenbesuch in den USA an.

Zwischenstopp in Boston
Die Gruppe von 14 Schüler*innen der Klassenstufen 9 bis 11 machte sich unter der Leitung von USA-Austausch-Koordinator Daniel Setzer und Schulleiter Dr. Dirk Lutschewitz in den Osterferien auf den Weg in die USA. Für zwei Wochen sollten sie bei Gastfamilien wohnen und von dort aus Ausflüge zu verschiedenen Orten im Südwesten der USA unternehmen.

Bevor es jedoch nach New Mexico ging, verbrachte die Reisegruppe eine Übernachtung in Boston, Massachusetts, an der Ostküste der USA, wo Sightseeing auf dem Plan stand. „Durch unseren Aufenthalt wollten wir unseren Schülern nicht nur die historische Bedeutung Bostons näherbringen, sondern durch den Kontrast zu New Mexico zudem einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Vereinigten Staaten vermitteln“, so die beiden Englisch-Lehrer Herr Setzer und Herr Dr. Lutschewitz.

Kultur pur in New Mexico
Gleich am ersten Tag in Albuquerque führte der erste Ausflug zum „Bandelier National Monument“, den alten Ruinen der Vorfahren der heutigen Pueblo-Nationen. Fasziniert von den Überresten dieser alten indianischen Kultur genossen die Teilnehmer*innen die landschaftliche Schönheit des Gebiets. Passend dazu stand am nächsten Tag der Besuch des Kulturzentrums der Pueblo-Indianer an, wo Kultur und Geschichte des indigenen Volkes präsentiert werden.

Einen umfassenden Überblick über die historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Besonderheiten New Mexicos gab Senator Jerry Ortiz y Pino, der die deutschen Besucher*innen persönlich willkommen hieß.

Ein Besuch im sehenswerten Stadtviertel „Old Town“ (dt. Altstadt) von Albuquerque durfte natürlich nicht fehlen, denn dort befinden sich historische Gebäude, Kunsthandwerksläden und Restaurants. Auch das ein oder andere Souvenir fand dort einen neuen Besitzer.

Lagerfeuerromantik im Nationalpark
Der nächste Ausflug führte hinauf auf 3163 Meter zum Sandia Gipfel. „Von dort aus hat man eine atemberaubende Aussicht auf Albuquerque und die umliegenden Berge östlich von der Stadt“, berichteten die Schülerinnen und Schüler. Und weiter: „Leider lag noch zu viel Schnee für unsere geplante Wanderung zur Seilbahn, eine der längsten der USA. Deshalb ging es mit dem Bus wieder hinunter.“

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des „White Sands National Park“ ganz im Süden von New Mexico. Der Name ist hier Programm, denn die ausgedehnten weißen Sand-Dünen luden zum Wandern und Toben ein. Bei einer Führung in der Abenddämmerung erläuterte eine Park-Rangerin die heimische Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks. „Die Weite hier ist einzigartig und überwältigend“, meinte Teilnehmerin Lisanne.

Nach einer Übernachtung mit Lagerfeuer in einem Hostel in der Abgeschiedenheit New Mexicos standen die Carlsbad Caverns auf dem Plan. „Die riesigen Höhlenlandschaften mit Stalaktiten und Stalagmiten tief unter der Erde sind einfach atemberaubend“, zeigte sich Schülerin Mara beeindruckt.

Kunst und Kulinarik in Santa Fe
In Santa Fe, der Hauptstadt des Staates New Mexiko, besuchte die Gruppe das Regierungsgebäude und hatte Zeit, die lokale Küche und die künstlerische Atmosphäre der Stadt zu genießen. Dort befindet sich auch die Raum-Installation „Meow Wolf Museum“ verschiedener Künstler, die mit ihren verschiedenen Räumen, geheimen Gängen und versteckten Treppen einem Labyrinth gleicht „Etwas Vergleichbares gibt es in Deutschland wohl nicht“, sagte Fritz angesichts des schrill-bunten Gesamtkunstwerks.

Der letzte Ausflug führte zum Acoma Pueblo, einem traditionellen Pueblo-Dorf auf einem Felsen. Aufgrund persönlicher Kontakte ergab sich die seltene Gelegenheit, bei einer Gerichtsverhandlung nach Stammesrecht beizuwohnen. Am Nachmittag wurde das Film-Department der Universität von New Mexico besichtigt, das sich direkt neben den riesigen Netflix-Studios befindet.

Einblick in die amerikanische Schule
Darüber hinaus begleiteten die Austauschschülerinnen und -schüler an drei Tagen ihre „Buddies“ (dt. Austauschpartner) in den Unterricht an der Menaul School. Es war spannend, den Alltag an einer amerikanischen High School und die Unterschiede zur deutschen Schule zu erleben.

Der Schüleraustausch nach New Mexico war eine unvergessliche Erfahrung: die Schüler*innen hatten die Möglichkeit, die Kultur New Mexico’s kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen, die weit über die Dauer der Reise hinausgehen. „Mein amerikanischer Buddy möchte mich im Sommer besuchen kommen“, war von mehr als einem der Reiseteilnehmer*innen beim Abschluss-Grillen zu hören. Dies unterstreicht die freundschaftliche Stimmung zwischen den Schülern des LÖWENROT und der Menaul School.

Perspektivisch ist es der Wunsch beider Schulen diese Partnerschaft weiter zu stärken. Der Schulbesuch von LÖWENROT-Schüler*innen (z.B. in Klassenstufe 10) und die Mithilfe beim Aufbau einer Deutsch-Klasse an der Menaul School sowie ein Lehrkräfteaustausch sind Projekte, die künftig neben der jährlichen USA-Fahrt etabliert werden sollen.

Herzlichen Dank an den Förderverein des LÖWENROT-Gymnasiums, der die Fahrt mit einer großzügigen Zuwendung unterstützt hat.