PreisträgerMit einem Sektempfang bei strahlendem Sonnenschein startete ein unvergesslicher Abschlussabend für die 57 Abiturienten des Privatgymnasium St. Leon-Rot im Harres. Die Stimmung war beschwingt, ein Gefühl von riesiger Freude, aber auch von Wehmut am Ende einer langen Schulzeit, die insbesondere in der Kursstufe von einem nahezu familiären Miteinander geprägt war, schwebte im Raum als Uwe Rahn im Namen der Geschäftsführung die zahlreichen Gäste begrüßte – Abiturienten, Familie und Freunde, Schulleitung, Kollegium und Verwaltung. Er wertete die große Beteiligung als Zeichen einer lebendigen Schulgemeinschaft und freute sich ganz besonders, dass mit Oliver Hopp auch der Schulträger, die Dietmar-Hopp-Stiftung, an der akademischen Feier teilnahm. Den Kolleginnen und Kollegen, der Schulleitung und insbesondere den beiden Oberstufenberatern Herrn Rittinger und Herrn Schmidt dankte er für die gute Vorbereitung auf das Abitur und den reibungslosen Ablauf der Prüfungen.

„Wir sind stolz auf euch! Ihr seid ein exklusiver Jahrgang!” Zwei Besonderheiten, so Rahn, zeichnen dieses Abitur aus. Zum einen sei dies der hervorragende Gesamtschnitt von 2,2 und die Tatsache, dass 21 Absolventen einen Abischnitt mit einer 1 vor dem Komma erreicht haben, zum anderen sei es der letzte Jahrgang, der seine Laufbahn am Gymnasium noch in der Kastanienschule begonnen habe, bevor dann 2007 der Neubau bezogen werden konnte. In diesem Sinne dankte er den Schülern sowie ihren Eltern für ihr Vertrauen in die damals noch junge Schule. „Das Abitur habt ihr nun in der Tasche, aber demnächst geht es wieder ganz von vorne los!”, so Rahn. „Nehmt die positive Energie des heutigen Abends mit, setzt ein, was wir euch beigebracht haben, nicht nur das Wissen, auch die sozialen Kompetenzen, und haltet gerne auch weiterhin Kontakt zu eurer Schule!”.

Schulleiterin Hannelore Buchheister gratulierte zusammen mit ihrem Kollegen Dr. Markus Herrmann zum bestandenen Abitur mit den Worten.” Es ist sicher einer der erhebendsten Momente für uns Lehrer, Sie als Jugendliche so weit vorbereitet und geführt zu haben, dass Sie von nun an Ihr Leben selbst in die Hand nehmen können. Und was bietet sich Ihnen nicht alles an Möglichkeiten durch Ihre Schulbildung und Ihre Jugend!” Doch scheine es am Zutrauen der Gesellschaft zu mangeln. So setzte sich Buchheister in ihrer Rede vor allem mit der soziologischen Betrachtungsweise der heutigen Jugend, der Generation Y, auseinander, die im Umfeld von Internet und mobiler Kommunikation und dem protektiven Zugriff sogenannter Helikoptereltern aufgewachsen sei und von der Gesellschaft gerne als verwöhnt bezeichnet werde. Y, im Englischen wie Why (Warum) ausgesprochen, stehe für das die Generation charakterisierende Innehalten und beharrliche Zögern, das man traditionell nicht mit dem Geist der Jugend verbinde.
“Und dieser Jugend sollen wir unsere Zukunft überlassen!?” Rebellisch waren sie doch, die Abiturienten früherer Generationen, entschieden gegen Etabliertes, hatten sie doch den Auftrag alles besser zu machen als die Eltern. Was der Blick zurück ins 20. Jahrhundert aber lehre, sei, dass gesellschaftlich entschiedenes Handeln so oft fatal endete. „Und deshalb rufe ich Ihnen heute zu und möchte Sie in Ihrer Haltung bestärken – Ihr Zögern ist genau richtig! Schauen Sie sich um, zögern Sie, wenn Sie sich nun auf Ihre eigenen Wege machen, und prüfen Sie, inwieweit vorgebahnte Fährten und Erwartungen dem gerecht werden, was Sie für sich und die Zukunft wollen”.

Die höchste Auszeichnung einer jeden Abiturfeier ist die Ehrung mit dem begehrten Scheffelpreis für die besten Leistungen in Deutsch. Sein Können hat der diesjährige Preisträger Amon Appelt in besonderem Maße in seiner Schulzeit unter Beweis gestellt, aber auch bei der Abschlussfeier vermochte er die Zuhörer zu begeistern. Humorvoll und launig blickte er auf die vergangene Schulzeit zurück. „Alles fing an, wie ein klassischer Buchanfang, vor 8 Jahren, als das Buch „Gymnasium” begann, nachdem ich das Bilderbuch Grundschule hinter mir ließ. Angelockt von seinem erwachsen wirkenden Cover konnte ich es kaum erwarten, das Buch zu beginnen.”
Beginne man ein Buch ernsthaft zu lesen, zählen die inneren Werte des Buches, die Charaktere, Lehrerpersönlichkeiten, die begeistern konnten, und Mitschüler, mit denen gerade die Kursstufe sehr harmonisch erlebt wurde. Bei der Handlung des Buches, dem Inhalt des Unterrichts, gab es wie bei den meisten Büchern auch Stellen, durch die man sich zwingen musste, zweifelsohne überwogen aber die interessanten Seiten, „die uns wie ein gutes Buch, zu reiferen, gebildeteren Menschen machten”. Das Buch „Privatgymnasium St. Leon-Rot” sei nun mit dem Abitur, das alle bestanden haben, zu einem freudigen Ende gekommen. Hierfür dankte er dem Lehrerkollegium, aber auch den Eltern, für ihre Unterstützung

PresiträgerNach der offiziellen Übergabe der Abiturzeugnisse und der am Privatgymnasium traditionellen silbernen Abi-Ringe, überreicht von Geschäftsführer Dietmar Pfähler, wurden zahlreiche Abiturienten für ihre besonderen Leistungen und ihr Engagement für die Schule ausgezeichnet.
Den „Scheffelpreis” für besondere Leistungen im Fach Deutsch und sehr gute literarische Kenntnisse erhielt Amon Appelt. Die „Alfred-Maul-Gedächtnismedaille” für besondere Leistungen in Sport ging an Lukas Iglesias. Der Preis der Deutschen Mathematiker Vereinigung wurde an Katharina Kremer verliehen, die zusammen mit Dominik Martus auch den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erhielt. Mit dem Preis der Erzdiözese Freiburg für katholische Religion wurde Corinna Henn ausgezeichnet, den Abiturpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker wurde Delia Appelt überreicht und der SAP-Preis für den besten Informatikschüler ging an Lars Birn. Für hervorragende Leistungen im Fach Biologie wurde der Karl-von-Frisch Preis, den in Baden-Württemberg nur 50 Preisträger erhalten, an Johanna Gebhard verliehen.

Mit schulinternen Preisen für das beste Abitur geehrt wurden Katharina Kremer, die mit sensationellen 837 Punkten die Traumnote 1,0 erreichte sowie Corinna Henn (815 Punkte) und Amon Appelt (813 Punkte), die mit der Abiturnote 1,1 abschlossen. Für die besten Leistungen in den Naturwissenschaften zeichnete das PG Johanna Gebhard aus, der Preis für die besten Leistungen in den Fremdsprachen ging an Linda Römer, Amon Appelt erhielt den Preis für Musik und Kunst und Corinna Henn wurde mit dem Preis für die besten Leistungen in den Gesellschaftswissenschaften ausgezeichnet. Den Preis für die größte Leistungssteigerung innerhalb der vier Kurshalbjahre, den die Schule erstmals vergab, erhielt Laura Gründel.
Für das Engagement in der Schülerbibliothek, in den Lerninseln, bei der Schülerzeitung, als Buspate oder als Streitschlichter erhielten zahlreiche Abiturienten ein Zertifikat.

Der festliche Abend wurde musikalisch umrahmt von Abiturientin Lisa Wawretschka am Flügel und gekonnt moderiert von Christina Naoum und Felix Peschau. Mit lustigen Showeinlagen passend zum Abimotto „Abikini – knapp, aber passt schon!” sowie kurzweiligen Rede-und Filmbeiträgen, die manch schönes Erlebnis der Schulzeit wieder in Erinnerung riefen, einem aus Schokoladentafeln in großen Lettern geschrieben DANKE und einem tollen Feuerwerk verabschiedeten sich die Abiturienten von ihren Lehren. „Das Buch Privatgymnasium St. Leon-Rot ist nun zu Ende, es ist kein sperriger, dicker Wälzer oder eine Enzyklopädie, sondern ein Taschenbuch, das wir, egal, wo wir hingehen, überall hin mitnehmen können”, so Scheffelpreisträger Amon Appelt zum Schluss seiner Rede und so stelle das Abitur vielmehr einen Anfang als ein Ende dar, dem bekanntlich ein außerordentlicher Zauber innewohnt.

Abiturienten

Geschäfts- und Schulleitung sowie das gesamte Kollegium gratulieren Euch ganz herzlich!

Bericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung hier ansehen.

Fotos: Theo Vetter