Am 10. Juli sind wir, die Klasse 9c und Frau Zimmermann, im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts um 8:40 Uhr zum Amtsgericht nach Wiesloch gefahren. Als wir dort angekommen waren, hatten wir noch Zeit, um uns etwas zu essen zu kaufen bevor um 10:00 Uhr die Verhandlung begann. Bei dieser handelte es sich um einen Betrugsfall mit Urkundenfälschung, bei der eine Angeklagte, die Staatsanwältin, der Richter und mehrere Zeugen anwesend waren. Im Amtsgericht konnten wir sehen wie ein Gerichtsverfahren abläuft und welche verschiedenen Schritte zum Urteil führen.

Der Angeklagten wurde vorgeworfen, eine Unterschrift bei einer Stromrechnung gefälscht zu haben, wodurch ihr Vermieter geschädigt wurde. Im Laufe der Beweisaufnahme wurde der Fall immer verwirrender, da scheinbar mehrere verschiedene Personen verwickelt waren. Der Anwalt der Angeklagten verhalf nicht zur Auflösung der Fragen, sondern warf immer weitere Unklarheiten auf, da er Fragen stellte, die teilweise nicht zum Fall passten. Als Zeugen waren der Vermieter und der Mann der Angeklagten anwesend, welcher aber keine Aussage machte. Am Ende plädierte die Staatsanwältin und der Anwalt für den Freispruch der Angeklagten auf der Grundlage „in dubio pro reo“- im Zweifel für den Angeklagten, da die Tat nicht nachgewiesen werden konnte.

Die Staatsanwältin sagte uns nach der Verhandlung, dass es häufig vorkommen kann, dass man selbst von der Schuld des Angeklagten überzeugt ist, aber aufgrund der fehlenden Beweise keine Schuld zusprechen kann. Als die Verhandlung beendet worden war und die Zeugen mit der Angeklagten und dem Anwalt gegangen waren, konnten wir dem Richter und der Staatanwältin unsere Fragen stellen. Diese erklärten uns, dass es nur selten Verhandlungen wie diese gebe, bei denen jemand so energisch wie der Anwalt agiert. Laut ihnen bleiben die Anwesenden meist sachlich und versuchen den Fall so ruhig wie möglich zu klären.

Alles in allem war der Besuch im Amtsgericht sehr interessant, da wir sehen konnten, wie die Anwesenden sich verhalten und was getan werden muss, um am Ende zu einem gerechten Urteil zu kommen.

Emily, 9c