Coaching4FutureUnter dem Motto „Deine Zukunft, Deine Sache” stellte das Coaching4Future-Team den Zehntklässlern Studiengänge, Ausbildungen und Berufe im naturwissenschaftlich-technischen Bereich vor. Aber nicht der klassische Ingenieur-Beruf stand dabei im Vordergrund, sondern vor allem Branchen, die der Laie weniger mit Wissenschaft und Technik verbindet. Dazu gehört auch die Modeindustrie. „Vor allem bei sogenannten Hightech-Textilien kommt Wissenschaft zum Einsatz”, erklärte Coach Dr. Silke Fanta. So kann zum Beispiel ein T-Shirt mit integrierten LED-Einheiten per Handy angesteuert werden oder ein aus Lotus-Stoff hergestelltes Kleidungsstück Wasser einfach abperlen lassen. Die Teilnehmer ließen es sich nicht entgehen, diesen Effekt selbst zu testen.

 „Auch in der Kosmetikindustrie ist ein technischer Beruf besonders gefragt: der Maschinenbauer”, sagte Toni Gauder und erntete damit die Verwunderung seiner Zuhörer. Da auch Kosmetika in Serie hergestellt werden, werden unter anderem Maschinenbauer und Verfahrenstechniker gebraucht, um entsprechende Prozesse auf den Weg zu bringen. Eine außergewöhnliche Kooperation stellt die Zusammenarbeit des Chemiekonzerns BASF und des Automobilherstellers Mercedes mit seinem Modell smart dar. „BASF entwickelt einen speziellen Lack, der das Eindringen von Infrarotlicht ins Wageninnere verhindert und somit im Sommer das Einschalten der Klimaanlage überflüssig macht. Das spart Energie und Geld.” Der Innenraum des Prototyps sei außerdem durch die Lichtbauweise aus Aluschaum um ganze 150 kg an Gewicht reduziert worden.

Coaching4FutureZukunftsweisende Technologie steckt auch in LEDs, die im Gegensatz zur Glühlampe keine 95% Wärme abgeben, sondern nur 5%. „Die Energieeffizienz der LEDs ist im Vergleich zu unseren herkömmlichen Leuchtmitteln enorm hoch. In der Forschung werden organische LEDs entwickelt, die im Bereich der Mikrotechnik angesiedelt sind: Oberflächen können mit diesen LEDS beliebig bestückt werden, sie sind formbar und könnten in Zukunft wie ein Stoff meterweise gekauft werden.” Im Haus der Zukunft könnte elektrochromes Glas Rollläden ersetzen, da es seine Lichtdurchlässigkeit durch das Anlegen von Spannung verändern kann.

„Stellt Euch vor, dass für die Ernährung der Bewohner von Stuttgart eine Fläche von der Größe des Saarlands benötigt wird. Wie soll die immer weiter wachsende Bevölkerung also versorgt werden?”, fragten die beiden Coaches. Die Lösung sehen Architekten und Wissenschaftler in der Integration von Landwirtschaft in die Städte mit Hilfe eines Gewächs-Hochhaus, genannt „Vertical Farming” (vertikaler Ackerbau). Solche Gewächshäuser werden mittels Software optimal gesteuert, sodass ein effizienter Einsatz von Düngemittel und Wasser erreicht wird. Als Bauingenieur, Lebensmitteltechniker oder Informatiker könne man solche Projekte gestalten.

„Lasst Euch von einzelnen Fächern in einem Studiengang nicht abschrecken”, riet Silke Fanta, „überall fängt man mit den Grundlagen an. Als Biologie-Studentin hatte ich Respekt vor den Chemie-Einheiten auf dem Lehrplan, aber ich habe beim Lernen die interessanten Aspekte meines Angstfachs kennengelernt.” Sie habe als Abiturientin Tiermedizin studieren wollen und durch ein Praktikum gemerkt, dass dieser Beruf nicht der richtige für sie wäre. „Wir empfehlen den Schülerinnen und Schülern, sich über Berufe zu informieren und Praktika zu machen. Jede Erfahrung hilft bei der Berufswahl – auch negative.”