„Der Tag eines Abgeordneten ist extrem abwechslungsreich“
Erfreulicherweise hat sich Dr. Jens Brandenburg, FDP-Politiker und Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Forschung in der vergangenen Legislaturperiode, auch in diesem Jahr wieder bereit erklärt, mit unseren Abiturient*innen ins persönliche Gespräch zu kommen.
Unsere Kursstufe 2 zeigte sich von Beginn an sehr interessiert. Neben persönlichen Fragen wie der nach seinem Doktortitel gab Herr Dr. Brandenburg tiefe Einblicke in den Alltag eines Abgeordneten, wobei man hier stark zwischen der Arbeit in Berlin sowie der Arbeit im Wahlkreis unterscheiden müsse. Im Schnitt habe man eine Arbeitswoche von rund 90 Stunden, langweilig werde es dementsprechend nicht.
Insbesondere beschäftigte die angehenden Abiturient*innen die Frage nach dem Abitur und dessen Einheitlichkeit. Steht der Föderalismus hier nicht eher im Weg? Sollte der Bund nicht mehr Kompetenzen bei sich bündeln? Er persönlich sehe hierfür viele positive Argumente, jedoch seien ehemalige Koalitionspartner anderer Ansicht gewesen.
Von dem gerade verabschiedeten Paket der künftigen Regierung für Verteidigung und Infrastruktur hält Herr Brandenburg, laut eigener Aussage, „gar nichts“. „Das ist Alles zu euren Lasten“, er selbst habe sich hier eine klare Prioritätensetzung gewünscht. Dementsprechend sei das ein riesengroßer Fehler; Deutschland habe kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabeproblem.
Angesprochen auf die im Herbst 2024 kursierenden „D-Day“-Papiere seiner Partei positionierte er sich klar: „Das war Mist“. Sprachlich sollten Politiker grundsätzlich etwas feinfühliger werden. Dass eine Partei wie die FDP sich in solch einer zerstrittenen Koalitionen jedoch Gedanken über die Zukunft mache, sei durchaus normal und habe auch bei allen Beteiligten stattgefunden.
Viele weitere Themen wie Herrn Dr. Brandenburg Position zur Schuldenbremse, das Zustrombegrenzungsgesetz, das Startchanchenprogramm und ein mögliches AfD-Verbot wurden ebenfalls diskutiert, sodass die Zeit wie im Flug verging.
Wir danken Herrn Dr. Brandenburg ganz herzlich für seinen Besuch und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!