Discovery Truck macht halt am PG
Automobilindustrie, Medizintechnik, Umwelttechnologie, Maschinen- und Anlagebau – diese und noch viele weitere Berufssparten brauchen Fachkräfte, insbesondere Ingenieurinnen und Ingenieure. Einen Einblick in dieses Berufsfeld vermittelt ‚Discover Industry- Chancen, Berufe, Zukunft‘. Dieses Programm hat sich zum Ziel gesetzt, die Schülerinnen und Schülern in Baden-Württemberg mit auf eine Entdeckungsreise in den industriellen Produktentstehungsprozess zu nehmen, sodass Einblicke in das Denken und Arbeiten von Ingenieuren gewonnen werden können.
Anfang Februar war der Discovery Truck für mehrere Tage zu Besuch am Privatgymnasium in St. Leon-Rot, was von der verantwortlichen Lehrkraft für Berufsorientierung, Frau Beatrice Steimle, organisiert wurde. Vor allem Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen konnten mittels Videoclips, Soundfiles und interaktiven Elementen neue Erkenntnisse über ein Berufsbild mit vielen Möglichkeiten gewinnen. An fünf Stationen und vier Exponaten werden verschiedene Arbeitsschritte aus dem Produktentstehungsprozess veranschaulicht – und all dies findet in Lastkraftwagen, einem Truck, auf nur ca. 55m2 statt.
Bei der ersten Station fertigen die Teilnehmer mithilfe eines 3D-Scanners eine CAD-Zeichnung an. Der 3D-Scanner kann unterschiedliche Objekte in digitale Modelle umwandeln, wobei der Scanvorgang direkt am Bildschirm verfolgt werden kann. So konnten die Schülerinnen und Schüler digitale Modelle von ihren eigenen Köpfen erstellen lassen. An einer zweiten Station können verschiedene Werkstoffe und deren physikalische Eigenschaften getestet werden. So werden an verschiedenen Plexiglasmodellen das Spannungsverhalten bei mechanischer Belastung untersucht, sodass man bei der Produktentwicklung herausfinden kann, welches Material die nötige Stabilität garantiert, gleichzeitig aber auch materialsparend konstruiert werden kann.
Praktische Erfahrungen werden durch aerodynamische Versuche mit unterschiedlichen Automodellen im Miniatur-Windkanal gemacht. An der dritten Station programmieren die Schülerinnen und Schüler einen kleinen Industrieroboter und lotsen ihn mittels Koordinateneingabe zu vorgegebenen Markierungen, sodass sie auch die Relevanz von in der Schule erlernten Koordinatensystemen im Mathematikunterricht erfahren. Anschließend müssen die Teilnehmer aktiv werden, indem sie eine Logikschaltung selbstständig programmieren, um anschließend ein konfiguriertes Behältnis mit Hilfe eines RFID-Chips (=radio-frequency identification, also eine Identifizierung mit elektromagnetischen Wellen) durch eine Befüllungsanlage zu steuern. Beim letzten und fünften Arbeitsschritt können die Schüler dann entdecken, wie komplex eine intelligente Lagerhaltung ist. So wird auch das Berufsfeld der Logistik beleuchtet, indem in einem Miniaturlager Warenein- und ausgänge verstaut und ausgegeben werden müssen. Hierbei sind kombinatorische Fähigkeiten und Mathematik unabdingbar, weil die Waren unter Zeitdruck durchdacht platziert werden müssen.
Diese Arbeitsstationen werden durch verschiedene Exponate, wie z.B. einem interaktiven Quiz, einem 3-D-Drucker oder einer Videobrille, ergänzt.
Den Abschluss der Schülerentdeckertour durch die verschiedenen Stationen bildet ein Quiz, bei dem einzelne Schülergruppen an interaktiven Terminals ihr neu erworbenes Wissen unter Beweis stellen dürfen und sollen. Die Gewinnergruppe gewinnt eine moderne Figur, die mit dem 3-D-Drucker gedruckt wurde.
Mit diesen Informationen über ein vielfältiges Berufsbild gestärkt konnten die Schülerinnen und Schüler aufgekommene Fragen in einer Gesprächsrunde anbringen, bevor sie den Truck bereichert wieder verließen. Wir bedanken uns recht herzlich für die Organisation dieses interessanten Projektes sowie die Bereitstellung des Discovery Trucks.