Burundi gilt als das ärmste Land der Welt, denn fast 65 Prozent der Menschen leben dort unterhalb der Armutsgrenze und müssen von rund einem Euro am Tag leben, wobei die Landwirtschaft beim Einkommen der Menschen eine tragende Rolle spielt.

Initiative “Grünes Burundi”
Angesichts der Abholzung und der Auswirkungen des Klimawandels, die zu Bodenerosion, globaler Erwärmung, Wüstenbildung und Bodenunfruchtbarkeit führen, begann Emmanuel Niyoyabikoze als Gegenmaßnahme Bäume zu pflanzen. Er gründete 2017 mit nur 23 Jahren die Initiative „Grünes Burundi” (bzw. “Greening Burundi”).

Rund 2,7 Millionen Bäume konnten seither gepflanzt werden, 50 Millionen Bäume sind das selbstgesetzte Ziel. Niyoyabikoze, der seit drei Jahren in Deutschland lebt und arbeitet, besuchte gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Catherine Kern (Bündnis 90/Die Grünen) das LÖWENROT-Gymnasium.

Wanderausstellung informiert
Mit im Gepäck hatten die beiden die Plakatausstellung „AMAHORO!“ (dt: Frieden). Die Schüler*innen hatten dabei die Gelegenheit, sich auf bunt gestalteten Postern Fakten rund um Burundi anzuschauen und anschließend darüber zu sprechen.

„Baden-Württemberg pflegt seit 40 Jahren eine Landespartnerschaft mit Burundi“, erläuterte Kern. Sie stellte das afrikanische Land vor, dem es an ziemlich allem fehlt: Infrastruktur, Arbeitsplätze, Bildungschancen. Sie fände es aber wichtig, dass man sich heutzutage nicht mehr als Wohltäter verstünde, sondern ein Austausch auf Augenhöhe stattfinde.

Auch die Schüler nannten viele Aspekte, wie beide Länder von der Partnerschaft profitieren können: Austausch ökologischer Ressourcen und wissenschaftlicher Erkenntnisse wie auch interkulturelle Begegnungen „Die Wissenschaftler in Burundi können uns mit ihrer Forschung zum Klimawandel in verschiedenen Bereichen interessante Einblicke geben“, sagte Catherine Kern.

Mit fairtrade Kaffee Perspektiven schaffen
Die Sprecherin für Entwicklungszusammenarbeit stellte außerdem ein von der Landesregierung unterstütztes Projekt vor, bei dem mit Agrarforst gearbeitet wird. Denn 70 Prozent der Bauern in Burundi leben vom Anbau von Kaffeebohnen, die vergleichweise viel Fläche und Wasser brauchen. Beim Agrarforst werden unter schattenspendenden Bäumen Kaffeesträucher neben Nahrungspflanzen kultiviert. So entsteht eine Mischkultur, die Wasser besser speichert, CO2 bindet und Biodiversität fördert.

Die Kaffeebohnen werden sowohl fairtrade produziert als auch gehandelt und können in Deutschland zum Beispiel im Weltladen erworben werden. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler konnten im Anschluss nicht nur neue Perspektiven auf den Klimawandel mitnehmen, sondern auch ein Probepäckchen des Burundi-Kaffee.

Die Partnerschaftsarbeit wird unterstützt von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), die global verantwortungsvolles Handeln fördert.

Vielen Dank für den Besuch und den lebendigen Austausch!