„Mathematik ist eine Sprache!”
Vortrag von Dr. Michael Winckler, Universität Heidelberg
Ein alt bekanntes Szenario: Eine Pizza, ein Messer und zwei hungrige Personen. Wie kann die begehrte Pizza nun möglichst fair geteilt werden? Ein Problem, mit dem sich wohl die meisten schon einmal konfrontiert sahen.
Dr. Michael Winckler von der Universität Heidelberg, der einen 90 minütigen Vortrag am Privatgymnasium St. Leon-Rot für die Kursstufe hielt, hatte nicht nur für dieses Problem die passende Lösung. Er vertritt die These, dass Mathematik nicht nur überall ist, sondern auch als Sprache verstanden werden kann. Mit dieser Sprache entwickelt Michael Winckler Modelle, die zur Problemlösung in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden können.
Wie sieht das genannte Szenario zum Beispiel aus, wenn drei Personen einen gleich großen, fairen Anteil von der Pizza bekommen möchten? Und was passiert, wenn man einen Schatz bestehend aus 1000 Euro und zwei Ringen findet und diesen fair in drei Teile teilen möchte?
Winckler stellte insgesamt drei Modelle vor: Das Modell der Geraden, der linearen Optimierung und das Modell der Zustandsübergänge. Tatsächlich fand er für jedes der oben genannten Probleme mithilfe der mathematischen Modelle eine passende Lösung und begeisterte mit ansehnlichen Beispielen auch die weniger mathematisch interessierten Vortragsteilnehmer.
Die Modelle bieten unglaubliche Möglichkeiten und finden so Anwendung in den unterschiedlichsten Bereichen, zum Beispiel in den Natur-, Lebens-, und Geisteswissenschaften und der Ökonomie. Oftmals erleichtern sie uns unbemerkt das Alltags- und Arbeitsleben.
Auch die Studenten von Herrn Winkler kommen nicht nur aus der Mathematik, sondern unter anderem aus der Biologie und Medizin. Auch sie müssen die Sprache erlernen, um Modelle formulieren zu können, die ihnen dann helfen Probleme zu lösen. Mit viel Engagement und spürbarem Spaß an seinem Beruf brachte Herr Winkler uns eine andere Seite der Mathematik näher und zeigte, dass Mathematik nicht nur aus Zahlen und Formeln bestehen muss.
Annika, Abiturientin