HITNachdem Herr Hoffmann uns die einmalige Chance anbot, das Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) zu besuchen, war unser Interesse geweckt. Somit besuchte der 2-stündige Physikkurs kürzlich das beeindruckende Klinikum. Erst im November 2009 war das für 119 Millionen Euro erbaute Therapiezentrum feierlich eröffnet worden.

„Der Gigant gegen Krebs” ermöglicht die exakte Bestrahlung von Tumoren mithilfe von Schwerionen. Die Therapie mit Ionenstrahlen bietet gegenüber der Therapie mit Röntgenstrahlen den großen Vorteil, dass das um den Tumor liegende gesunde Gewebe von den Strahlen verschont bleibt, denn auf ihrem Weg zum Tumor geben die Ionen fast keine Energie ab.

HITDie Grundlagen für diese Therapie wurden in der Nähe von Darmstadt bei der GSI (Gesellschaft für Schwerionen-Forschung) in Zusammenarbeit mit dem DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum) Heidelberg, der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg und dem Forschungszentrum Rossendorf bei Dresden entwickelt.

HITZunächst zeigte ein Fachspezialist des physikalischen Bereiches uns den ersten von acht weiteren Abschnitten. Aus einer Ionenquelle kommen positiv geladene Atome, die zuerst in einem Linearbeschleuniger und anschließend in einem Synchrotron beschleunigt werden – auf 3/4 der Lichtgeschwindigkeit. Dies entspricht circa einer 5-fachen Umrundung der Erde innerhalb einer Sekunde. Durch Magnetfelder kann der Strahl auf der richtigen Bahn gehalten werden und später an die richtige Position zum Patienten geführt werden.

Die neueste „Strahlenkanone” am HIT ist die 2012 in Betrieb genommene Gantry. Dieser 670 Tonnen schwere und etwa 3 Stockwerke hohe Koloss erlaubt es, den Ionenstrahl um den Patienten herum zu führen; damit können Tumore sehr präzise und effektiv aus jeder Richtung bestrahlt werden.
HITZur Bestrahlung legt sich der Patient auf eine robotergesteuerte Behandlungsliege. Er wird dort fixiert und justiert, damit der Ionenstrahl punktgenau treffen kann. Nach der Bestrahlung wird durch eine besondere Untersuchung kontrolliert, ob der Tumor getroffen wurde. Durch diese neue Therapie ergibt sich zurzeit eine etwa neunzigprozentige Wahrscheinlichkeit für die Heilung der behandelten Tumor-Patienten.

Der Besuch des HIT war für die Schüler des Physikkurses ein sehr beeindruckendes und bleibendes Erlebnis. Ein großes Dankeschön an Herrn Hoffmann und das HIT für die einmalige Gelegenheit.

Corinna, Selina, Julia (Klasse 11)