In diesem Schuljahr konnte der Poetry-Slam-Wettbewerb, der von Frau Steimle organisiert wurde, wieder in eine neue Runde starten, auch wenn aufgrund von Corona die Zuschauerzahl stark begrenzt werden musste, sodass nicht alle dem unterhaltsamen Slam mit qualitativ hochwertigen Beiträgen folgen konnten.

‚Losgeslammt‘ wurde am Donnerstag, den 24.06.21, direkt nach der Mittagspause. Der alteingesessene Moderator Daniel K. (K2) begrüßte das Publikum und die Jury, die aus Frau Pischel, Frau Kick, Frau Findt sowie Frau Endlich bestand. Darüber hinaus gab er zunächst einmal eine kurze inhaltliche Verortung eines ‚Poetry Slams‘: „Poetry Slam kann eigentlich ziemlich vieles sein.“

Mittels eines virtuellen Glücksrades wurde die Startreihenfolge der Teilnehmer ermittelt. Das Glückslos fiel auf Jonas B. (K2), der mit seinem Slam „Neologismen dieser Pandemie“ den diesjährigen Wettbewerb eröffnete. Er schloss seinen Vortrag, indem er die Hoffnung preisgab, dass „alle Coronawörter auf Dauer nicht im Wortschatz, sondern in den Geschichtsbüchern landen sollen“. Mit diesem Vortrag konnte er satte 33 Punkte einfahren und legte damit die Latte für die zukünftigen Slammer sehr hoch.

Der zweite Slam wurde von Destiny D. (7a) vorgetragen und trug den Titel „Klein muss man nochmal sein“. Dieser sehr zum Nachdenken anregende Slam ließ die Zuhörer aufhorchen und warf die Frage auf: „Muss ich mich ändern, um anderen zu gefallen?“ Punktetechnisch konnte Destiny die Punktzahl von Jonas noch um 3 Punkte toppen, sodass sie mit ihrem tollen Vortrag 34 Punkte erreichte.

Die dritte Teilnehmerin, Dorothee N. (K2), slammte in „Alles ist schwarz“ über eine scheinbar unglückliche, einseitige Liebe „Obwohl du mich anblickst, siehst du mich nicht.“ Sie erzielte damit 32 Punkte. Das Glückslos fiel danach wieder auf eine Schülerin aus der Mittelstufe, Nicoline P.(7a), die mit viel Wortwitz und Charme über „Vom Aussterben bedrohte Wörter“ wortwitzelte und damit alle zum Lachen brachte. Sie zeigte damit nicht nur auf, wie stark sich der Gebrauch einzelner Wörter gewandelt hat, sondern auch, inwiefern ein Wandel in der Medienkommunikation erfolgt ist: „Vor 100 Jahren hätte Trump Mumpitz in die Depesche geschrieben, heute twittert er nur noch.“ Dieser humorvolle und gleichzeitig überlegte Slam konnte phänomenale 39 Punkte von möglichen 40 Punkten einfahren.

Im Anschluss daran slammte eine unserer Vorjahressiegerinnen Emma H. (K2) „Mein kleiner Dorfbalkon“, von dem aus sie ganz „ohne Großstadtfummel“ die wahrgenommene Umgebung der Dorfidylle darstellte und damit ganze 36 Punkte erzielte. Den Gegensatz zur träumerischen Dorfidylle stellte Kim F. (9c) anschließend in ihrem Beitrag „Prokrastination“ dar, der die immer fortschreitende verfliegende Zeit aus den Augen eines Schülers beleuchtete: „Ich bemerke, wie langsam mein schlechtes Gewissen erwacht, immer noch nichts für die Schule gemacht.“ In diesem Zitat wird sich wohl der ein oder andere – möglicherweise auch Lehrer – wiedergefunden haben, sodass der gesamte Beitrag mit 38 Punkten belohnt wurde. Melvin Y. (7c) griff danach ein aktuelles Thema, nämlich den Klimaschutz, auf. Mit dem Appell „Bitte passt auf unsere Umwelt auf, sonst ist es auch mit uns bald aus.“ schloss er seinen Vortrag ab, für den er 28 Punkte von der Jury bekam.

Auch Nina S. (7d) wählte ein zum Nachdenken anregendes Thema für ihren Slam, indem sie die Frage „Was passiert wohl nach dem Tod?“ aufwarf. Eine Frage, die wohl den ein oder anderen schon einmal beschäftigt hat und vielleicht auch noch in Zukunft beschäftigen wird, denn wie Nina zurecht feststellte, „sterben werden wir alle sowieso“. Sie konnte hiermit 30 Punkte der Jury entlocken. Ein ganz anderer und ausgefallener Beitrag wurde von Joshua R. (K2) präsentiert: „Captain Flips galaktische Abenteuer Folge 170 – Mord im Orient Express.“ Diese humorvoll angelegte Science-Fiction Kurzgeschichte schilderte die Suche nach einem Mörder in einem Raumschiff, die letztlich auch Erfolg hatte: „Muss ich den Mörder jetzt verhaften? – Meinen Sie moralisch oder gesetzlich?“ Nicht nur die Suche hatte Erfolg, sondern auch der Slam über die Suche, sodass Joshua satte 33 Punkte erzielte. Sein Teamkollege aus der K1 Jörn M. wählte das Genre Märchen und slammte über „Der Sohn mit den 3 Brüdern“. In diesem märchenhaften Slam ging es darum, dass dem 4. Sohn nichts vermacht wurde, den anderen Brüdern aber schon, die allerdings durch das Vererbte starben. Trotz dass Jörn von einem lauten Donner und der Schulklingel unterbrochen wurde, bewahrte er seine Coolness und erreichte 29 Punkte.

Danach mussten alle Zuschauer und die Teilnehmer erst einmal in die Aula umziehen, da ein heftiges Gewitter heranzuziehen drohte. In der Aula ging es dann in die nächste Runde, die Lina W. (9c) mit den Worten „Dieser Text ist nicht perfekt, aber er soll es auch nicht sein, denn er ist mein Spiegel“ eröffnete. Die Quintessenz ihres Slams war „so lange du dein Bestes gibst und die beste Performance deiner Selbst bist, ist es perfekt“, was ihr 28 Punkte brachte. Lorenzo D. (K2) wollte in seinem Slam „Das Biegen von Riegeln“ kurz vorm Verlassen der Schule den anderen Schülern eine ‚Lebensphilosophie‘ mitgeben: „Einfach nur Selbstbewusstsein und die Welt liegt einem zu Füßen.“ Selbstbewusst trat er auf, aber die Welt lag ihm mit 26 Punkten nicht ganz zu Füßen. Ein besseres Ergebnis konnte die vorletzte Teilnehmerin Juliane W. (7c) mit ihrem Slam „Lügen ist wie…“ einfahren, der das Lügen mit verschiedenen Dingen verglich, z.B. einem „Baum“, letztlich aber doch vom Lügen abriet. Hierfür bekam sie von der Jury 29 Punkte. Den Abschluss des diesjährigen Wettbewerbs bildete Celina G. (7c), die über die Probleme beim Poetry-Slam-Schreiben berichtet und für ihren kurzen Slam 31 Punkte erhielt.

Nach guten 90 Minuten war der Wettbewerb vorüber und die diesjährigen GewinnerInnen standen fest. Diese wurden in zwei Alterskategorien ermittelt, nämlich einmal in den Klassenstufen 5-8 und 9-K2. In der jüngeren Alterskategorie gewann Nicoline P. vor ihrer Klassenkameradin Destiny D. (beide 7a) und Celina G. (6c). Bei den ‚größeren‘ SchülerInnen gewann Kim F. (9c) vor Emma H. (K2) und den beiden drittplatzierten Joshua R. (K1) und Jonas B. (K2). Wir gratulieren den Gewinnern recht herzlich.

Es war ein toller Poetry Slam Wettbewerb mit ganz vielen grandiosen und verschiedenen Beiträgen – ihr seht also man kann slammen, worüber man will, in welchem Genre man möchte, man kann lustig sein oder zum Nachdenken anregen oder sogar Messages vermitteln. Vielleicht habt ihr Lust bekommen auch beim nächsten Slam mitzumachen. Wir würden uns jedenfalls über eine rege Teilnahme auch im nächsten Jahr freuen.

Weiterhin bedanken wir uns recht herzlich bei Frau Steimle für die Organisation, Daniel für die Moderation, der Jury und natürlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die phänomenalen Beiträge, denn ohne sie wäre dieser tolle Wettbewerb nicht möglich gewesen.