Sensation in Karlsruhe! Dort fanden am 3. März die Nordbadischen Meisterschaften in den Wertungsklassen I bis V und WK HS statt. Wir waren mit Julius (10a), Richard (10a), Kevin (Kursstufe 1) und Philip (8c) mit einem Team in WK I vertreten und haben nicht nur erstmalig in der Geschichte des PG St. Leon-Rot die Qualifikation für die dritte Runde erreicht, sondern auch das Turnier mit Können, Geschick und auch ein wenig Glück gewonnen!

Nach der Anfahrt und einem kurzen Fußmarsch zur Carl-Engler-Schule waren wir gerade aufgetaut, als es schon losging. Gegen das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium konnten sich Julius und Richard durchsetzen. Kevin unterlag durch Zeitnot und Philip erkämpfte grandios einen wichtigen halben Punkt. Dieser entschied – wie sich später herausstellte – das Turnier!

Zwischen den Matches gab es kaum Pausen, so dass es direkt weiterging. Gegen das Gymnasium Remchingen gelang uns nur ein Unentschieden. Julius und Richard gewannen ihre Partien.

In der dritten Runde trafen wir auf das starke Humboldt-Gymnasium Karlsruhe. Philipp erspielte ein verdientes Remis, das sogar zu einem vollen Punkt hätte reichen können. Kevin wurde langsam warm und zeigte seine Klasse gegen einen starken Gegner. Julius und Richard gewannen ihre Partien.

Das letzte Match vor einer kurzen Mittagspause gegen das Justus-Knecht-Gymnasium Bruchsal überstanden wir nur mit viel Glück. Philip musste relativ schnell die Segel streichen. Kevin geriet allmählich in sorgenbereitende Bedrängnis. Doch mit einer bewundernswerten Souveränität, Ruhe und Schacherfahrenheit legte er noch ein letztes Mattnetz aus. Der Gegner tat ihm den Gefallen und tappte hinein! So hatten wir einen Punkt auf dem Konto, Richard holte den zweiten. An Brett 1 war es dem Gegner zum ersten Mal gelungen, Julius in eine sehr unbequeme Lage zu bringen. Julius musste sich mehrerer schlimmer Einschläge und Mattdrohungen erwehren, hatte nur noch wenige Möglichkeiten und die meisten anderen Schachspieler hätten angesichts einer solchen Stellung aufgegeben. Aber nicht so Julius. Das Bestmögliche schien, eine Zugwiederholung für ein Remis zu finden. Als jeder der beiden Spieler nur noch wenige Minuten auf der Uhr hatten, fand Julius immer den richtigen Zug, jagte den gegnerischen König über das Brett, ohne diesem die Möglichkeit zu geben seinen furchterregenden Angriff zu Ende zu führen, tauschte Springer und Türme, gewann die Dame und gewann das Endspiel in einer dramatischen Partie, die verloren schien!
Während alle Anwesenden ungläubig schauten und gar nicht richtig begriffen, was da gerade passiert war, der Gegner wütend aus dem Raum stürmte, ohne dass sich jemand traute, ihm aufmunternde Worte zuzusprechen, kommentierte Richard nur trocken: „Der (Julius, Anm. der Red.) ist halt nicht umsonst FIDE-Meister!“ (Das ist ein Spieler, der in gewerteten Turnieren mehrfach die FIDE-Norm erfüllt hat.)

Damit hatten wir in dem Turnier, in dem wir uns zunächst Chancen ausgerechnet hatten unter die ersten drei zu kommen, plötzlich eine gute Ausgangsposition, um um den Sieg zu spielen. Allerdings eilte das CFG jetzt von Sieg zu Sieg und es war klar, dass wir kein Match mehr abgeben durften.

Die Heinrich-Schickardt Schule Freudenstadt, ebenfalls häufig mit starken Teams bei den Nordbadischen Meisterschaften vertreten, konnten wir bezwingen. Kevin holte an Brett 3 ein Remis, Julius und Richard gewannen ihre Partien.

Das Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim war nicht so stark wie in den letzten Jahren, so dass unser Sieg relativ ungefährdet war. Kevin holte einen ganzen Punkt, Julius und Richard gewannen ihre Partien.

Damit war der Sieg zum Greifen nah. Das Goethe-Gymnasium Gaggenau war nur zu dritt angetreten und mühte sich tapfer und anerkennenswert. Kevin, Julius und Richard gewannen ihre Partien. Philip durfte kibitzen.

Damit waren wir Turniersieger und durften den Wanderpokal entgegennehmen. Richard spielte an Brett drei eine perfekte Performance mit 7 Siegen (in Worten: SIEBEN!) aus 7 Partien. Noch stärker einzuschätzen ist das Abschneiden von Julius, der es an Brett 1 mit den stärksten Spielern Nordbadens zu tun hatte und dennoch kein einziges Remis (7/7) spielte!Die Gebrüder Muckle spielen fast schon auf Bundesliganiveau Schach und waren für uns eine echte „Bank“. Für Kevin war das 2 mal 30 min, das gespielt wurde, eher Schnellschach. Doch im Laufe des Turniers steigerte er sich immer mehr und zeigte seine schachliche Klasse und unglaubliche Abgeklärtheit, mit der er schon als Fünftklässler für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Seine (4/7) haben maßgeblich zum Erfolg beigetragen.

Die größte Leistung hat jedoch Philip an Brett 4 vollbracht. Er hat als Achtklässler zwei Wertungsklassen über seiner eigentlichen Altersgruppe mitgespielt und nimmt jetzt zum ersten Mal an solchen Turnieren teil. Auf Bezirksebene hatte er noch WK III gespielt und war jetzt ins Team gerückt, weil Florian, der das Bezirksturnier gespielt hatte, leider nicht teilnehmen konnte. Somit sind Philips (2/7) höchst bemerkenswert. Ohne diese Punkte wären wir kein Nordbadischer Meister!

Insgesamt gab es viele spannende und packende Partien, sehr viele interessante, analysierenswerte Stellungen, einen sehr sportlichen Wettkampf und einfach tolles Schach.

Wir gratulieren Julius, Richard, Kevin und Philip zu diesem großartigen, historischen Sieg!

Herrn Thomas Weber und der Carl-Engler-Schule danken wir für eine perfekte Ausrichtung!