Schülerbericht zu Heinrich von Kleist „Michael Kohlhaas”
Schuld, Gerechtigkeit, Vergeltung und Recht sind zentrale Themen von Heinrich von Kleists Novelle „Michael Kohlhaas” und somit Themen, mit denen wir uns im Rahmen der Abiturvorbereitung intensiv auseinandersetzen. Nachdem wir die Lektüre über den nach Gerechtigkeit strebenden und zugleich modernen Rosshändler Michael Kohlhaas gelesen und im Unterricht besprochen hatten, besuchten wir das Theaterstück. Der dreißigminütige Vortrag zeigte uns völlig neue Interpretationsansätze des Werkes auf, jedoch war dem Dozenten nur schwer zu folgen.
Danach erwarteten wir eine mäßig aufregende Darstellung von Michael Kohlhaas’ Rachefeldzug gegen die Obrigkeit. Aber die Inszenierung war alles andere als langweilig: anzügliche Bemerkungen und Witze, schrille Kostüme, fliegende Innereien und Stunteinlagen unterlegt mit Partymusik verknüpften die rund 200 Jahre alte Novelle mit aktuellen Protestbewegungen. Dadurch wurde offenbar versucht, das Stück für Jugendliche interessanter zu gestalten. Als Vorbereitung für das Abitur war diese Aufführung eher nicht geeignet, da die neuartige Umsetzung des Klassikers für Schülerinnen und Schüler schwierig zu verstehen war. Trotz überwiegend kritischer Äußerungen ist zu betonen, dass die schauspielerische Leistung des Ensembles und die Gestaltung des Bühnenbilds ein hohes Niveau zeigten und das Stück dadurch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.