Zugegeben – Technik stößt wahrscheinlich unter wenigen Schülern des PG auf brennendes Interesse. Einen ganz anderen Blickwinkel auf dieses Thema erhielt jedoch eine Hand voll Schüler unserer Schule bei einer Werksführung des Audiwerks in Neckarsulm.

 Kein Wunder, dass die Organisation „Anpfiff ins Leben“, mit der unsere Schule eine Zusammenarbeit pflegt, uns zu diesem Ausflug geraten hat. Denn schon bei der Ankunft ergab sich ein imposantes Bild. Die  riesigen Glasfronten des 2005 fertiggestellten Audi Forums sind schon von weitem erkennbar. Doch wie modern dieses Gebäude auch scheinen mag, Neckarsulm ist alles andere als ein Neuling in der Autoindustrie. Denn schon 1906 wurden damals unter der Marke NSU und seit 1969 unter der Marke Audi Autos gebaut. Hochmoderne Technik hat schon lange Einzug gehalten. Dies sieht man besonders am Presswerk, welches eines der modernsten der Welt ist.

Die neuste Pressanlage dieses Werkes kann eine Kraft von sage und schreibe 4000 Tonnen aufbringen, um spätere Karosserieteile in die richtige Form zu bringen. Diese kommen nämlich in langen Metallrollen im Werk an. Doch nicht nur Pressarbeiten werden in dem als „Presswerk“ bezeichneten Gebäude getätigt. Hier stehen auch manche der wohl fortschrittlichsten Roboter der Autoindustrie. In wenigen Sekunden werden an zahlreichen Autoteilen diverse Arbeiten ausgeführt. Doch was so einfach aussieht, ist eine wahre Sisyphus- Arbeit. Denn teilweise brauchen die Programmierer solcher Roboter Jahre, um die Arbeitsgänge exakt zu synchronisieren.

Ein ganz anderes Bild bietet sich in der „Manufaktur“. Hier werden Supersportwagen im oberen Preissegment zu ca. 70% Handarbeit hergestellt. Kein Wunder also, dass nur ein Bruchteil der von Audi hergestellten Fahrzeuge in diesen „heiligen Hallen“ produziert wird: Während es im gesamten Werk am Tag über 1000 Automobile sind, sind es in der Manufaktur lediglich 17.

Weiter ging’s zur wohl interessantesten Station unserer Führung: Zur Endmontage.  Diese befand sich in einem anderen Gebäude. Im Gegensatz zum Presswerk sind die Autos hier schon als Autos  zu erkennen. Außerdem arbeiten hier weit weniger Roboter als noch im Presswerk: Denn selbst in Zeiten der modernen Technik sind wir immer noch auf Monteure angewiesen, die z. B. Sitze einbauen oder die berühmte „Hochzeit“ durchführen, in der Motor und Karosserie zusammengeführt werden.

Doch auch in anderen Abteilungen hat Audi immer Interesse an zahlreichen Mitarbeitern. Ob es ein Berufsorientierungspraktikum, eine Ausbildung zum Mechatroniker oder ein duales Wirtschaftsstudium sein soll: Audi bietet exzellente Bedingungen.  Es besteht sogar eine Übernahmegarantie für alle Auszubildenden und dualen Studenten, in der heutigen Zeit ein eher seltenes Versprechen. Außerdem trumpft Audi mit den extrem modernen Werken sowohl in Neckarsulm als auch in Ingolstadt auf. Für die 10. Klassen die, dieses Jahr ihr BOGY absolvieren müssen, gibt es wohl keinen spannenderen Ort dies zu tun, als das Audi Werk Neckarsulm. Der beste Beweis dafür ist wohl, dass die meisten  Mitschüler, die an der Führung teilgenommen haben, mehr als nur einmal mit diesem Gedanken spielten.