„Wendepunkt Élysée“: Eine spannende Zeitreise durch die deutsch-französische Geschichte
Der Film „Wendepunkt Élysée” wurde von den Schülern des Französisch-Kurses der 11. Klasse erstellt und enthält Beiträge der Klassen 12, 9c und 8d. Er wurde am 22. Januar 2013 im Rahmen des „Französischen Tages” in allen Klassen des PG gezeigt und stieß bei Schülern wie bei Lehrern auf ein überwältigendes Echo.
Im Mittelpunkt steht ein Streifzug durch die deutsch-französischen Beziehungen, in dem die wechselseitige Vorgeschichte des Élysée-Vertrags nachgezeichnet wird:
In den Jahren zwischen 1870 und 1945 bestimmen Kriege, erbitterter Hass und die sogenannte „Erbfeindschaft” das Verhältnis der beiden Länder. Der deutsch-französische Krieg von 1870/71 sowie die beiden Weltkriege haben verheerende Folgen für die beiden Länder und führen Deutschland in die größte Katastrophe seiner Geschichte. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg kommt es zu einem grundlegenden Richtungswechsel in der deutschen Außenpolitik mit dem Aufstieg Konrad Adenauers an die Spitze der neugegründeten Bundesrepublik. Der erbitterte Gegner der Hitler-Diktatur wendet sich von Anfang an dem Westen zu und sucht die Aussöhnung mit Frankreich. Einen engen Verbündeten findet Adenauer dabei in dem französischen General und Staatspräsidenten Charles de Gaulle, der ebenfalls eine Annäherung zwischen den ehemaligen „Erbfeinden” herbeiführen will. Während einer Deutschland-Reise hält de Gaulle im September 1962 in Ludwigsburg seine berühmte „Rede an die deutsche Jugend”, die in Auszügen im Film zu sehen ist. Ihr folgt am 22. Januar 1963 die Unterzeichnung des „deutsch-französischen Freundschaftsvertrags” im Pariser Élysée-Palast, der die Aussöhnung und Freundschaft zwischen den beiden Ländern einleitet.
Der von Katharina, Kira und Tim moderierte und erzählte Film ist jedoch mehr als eine reine Geschichts-Doku. So kommen etliche Schülerinnen und Schüler zu Wort, um die historischen Ereignisse einzuordnen oder die Folgen des Élysée-Vertrages für ihr eigenes Leben und den heutigen Schulalltag zu beleuchten. Beispielsweise berichten Kim und Marvin aus der 9c von ihrem Austausch mit einer Schule in Straßburg, aus dem sich langanhaltende Freundschaften entwickelt haben, und der Französisch-Kurs der Klasse 12 stellt eine mehrtägige Studienfahrt nach Paris im Herbst 2012 vor. Mehrere Schüler widmen sich außerdem der Frage, warum es sich lohnt Französisch zu lernen. Die Antworten liegen auf der Hand: Auf der ganzen Welt gibt es eine kaum überschaubare Zahl französischsprachiger Länder, Frankreich ist der direkte Nachbar Baden-Württembergs und vor allem der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Außerdem interessieren sich viele Schüler für die französische Kultur. Ausführlich wird in diesem Zusammenhang auch die herausragende Bedeutung der deutsch-französischen Achse als Grundlage für ein friedliches und freiheitliches Europa erläutert.
Zur Aufheiterung trägt die Klasse 8d bei – mit einem kurzen selbstgedrehten Video zum Kult-Chanson „Les Champs-Élysées”. Abgerundet wird der Film mit dem Festakt in Ludwigsburg im Herbst 2012, auf dem der französische Präsident François Hollande, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bundeskanzlerin Angela Merkel an die Rede de Gaulles erinnern und die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen seit 1963 beleuchten.