Schulgarten unter der Lupe: Schulgarteninitiative 2022/2023
Seit über zehn Jahren wird der Schulgarten von einer AiM (Aktivität in der Mittagspause) am LÖWENROT-Gymnasium gehegt und gepflegt.
Nach der Corona bedingten Zwangspause für klassenübergreifende Aktivitäten haben vor drei Jahren Schüler*innen der heutigen 8c den Garten mit großem Engagement aus dem Dornröschenschlaf zu neuem Leben erweckt.
Da lag es nahe, sich bei der Schulgarteninitiative des Landes Baden-Württemberg 2022/2023 zu bewerben. Ziel der Aktion ist es, Schulen bei Planung, Anlage und Weiterentwicklung ihres Schulgartens bzw. ihres Schulgeländes zu unterstützen und den Schulgarten in den Schulalltag sowie den Unterricht einzubinden. Unter dem Motto “Lernen für die Zukunft – Gärtnern macht Schule” besuchte die Kommission vom Regierungsbezirk Karlsruhe Ende Mai das LÖWENROT-Gymnasium.
Tipps und Tricks von den Gartenexpert*innen
Angelika Appel (Regierungspräsidium Karlsruhe), Andrea Schemel (Landratsamt Rhein-Neckar), Gerhard Foos (Carl-Hofer-Schule Karlsruhe) sowie Pasquale Lüthin (Bezirksverband der Gartenfreunde Karlsruhe e.V.) lernten bei der Begehung nicht nur den Schulgarten, sondern auch die Gärtner*innen aus der Mittelstufe kennen, die ihren Garten sichtlich stolz präsentierten.
Während des Rundgangs erklärten die Schüler*innen, welche Pflanzen angebaut werden: Kürbisse und Kartoffeln gehören neben Tomaten und Himbeeren zum Repertoire an Nutzpflanzen. Gerhard Foos, Lehrer für Garten- und Landschaftsbau, gab Tipps zum Baumschnitt, um dem Schorfbefall eines Birnenbaums einzudämmen. „Hier wurde der Baum außerdem bei Mäharbeiten beschädigt“, beobachtete Andrea Schemel. Sie empfahl deshalb Abgrenzungen aus abgesägten Dachlatten um die Obstbäume zu platzieren.
Nutzpflanzen und Biodiversität im Schulgarten
„Die teilnehmenden Schüler*innen erledigen alle Arbeiten, die beim Gärtnern anfallen: neue Pflanzen zu ziehen, Umgraben, Einpflanzen und Säen oder auch das Bewässern und Unkraut jäten“, berichtete der betreuende Lehrer Stefan Fahle, „Sie erfahren aus erster Hand die Bedeutung von Wasser und Düngung oder erleben den Kampf gegen Schnecken oder unerwünschten Pflanzen im Beet.“
Um für das Thema Natur- und Umweltschutz zu sensibilisieren, steht auch Biodiversität im Fokus der Garten-AiM: zuletzt beteiligte sich die Gruppe an der Aktion „1 m² für eine grünere Welt“ von ZEIT, ZEIT Online, dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) und Senckenberg. Ziel ist es hierbei, mittels spezieller Saatgutmischungen Pflanzen auszusäen, „an denen sich verschiedene Insekten entwickeln können.“
Zudem wurden auf dem Schulgelände mehrere Biotopbereiche errichtet, um für Insekten Lebensräume mit Nistmöglichkeiten und Nahrung zu schaffen. „Hier im Bereich Richtung Straße würde sich eine Begrünung des Zauns anbieten“, meinte Pasquale Lüthin, „zum Beispiel mit grünen Bohnen, weil die Ranken nicht verholzen wird der Zaun nicht beschädigt.“
Gespräch mit den Schüler*innen
Im Anschluss blieb noch Zeit zum Austausch mit den Expert*innen, die unter anderem das Ziehen eines Feigenbaums aus Stecklingen als Projekt für den Sommer anregten. Auf die Frage, was am Schulgarten am meisten Spaß mache, gab es eine eindeutige Antwort: „Ernten!“ Als Abschiedsgeschenk ließ Angelika Appel den Nachwuchsgärtner*innen neben lobenden Worten ein Handbuch sowie Fachzeitschriften zukommen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an den Förderverein, der den Schulgarten tatkräftig unterstützt.