Ein Halbjahr voller Sport, Medien, Wirtschaft und Politik liegt vor uns, dem Sportprofil der Klasse 10c, und wir haben die einzigartige Gelegenheit, diese Themen in einem abwechslungsreichen Unterrichtsprojekt kennenzulernen.

Mit den bevorstehenden Olympischen Spielen als inspirierendem Rahmen werden wir uns nicht nur mit dem Glanz des Sports befassen, sondern auch einen tiefen Einblick in die Welt der Paralympischen Spiele und des Sports für Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen gewinnen.

Besonders aufregend war die Aussicht darauf, mit einem Experten zu sprechen, der hautnah an den Paralympischen Spielen 2014 in Sotschi beteiligt war – ein Begleitläufer einer sehbehinderten Langläuferin. Am 20.03.2024 haben wir dann das Interview via Videokonferenz mit eben diesem Sportler, Norman Schlee, geführt. Dabei haben wir ihm Fragen rund um seine Erfahrungen und Erlebnisse gestellt.

Zu Beginn erzählte er uns, dass er in seiner Jugend selbst ein angesehener Ski-Langläufer gewesen ist. Durch einen Bekannten wurde er ermutigt, als Begleitläufer bei den Paralympics teilzunehmen und so kam es, dass er 2014 zusammen mit der blinden Biathletin Vivian Hösch an den Paralympischen Spielen in Sotschi teilnahm.

Vorab musste er einen Großteil seiner Freizeit für das Training opfern, da er meistens zwei Mal pro Tag je eineinhalb bis zwei Stunden trainiert hat. Im Training lernte er Kommandos, wie das Wort „Hopp“ oder auch die unterstützende Technik, dass man der Athletin beim Bergabfahren den Stock reicht, kennen. Selbst außerhalb des Trainings verbrachte er viel Zeit mit der Athletin, wodurch oftmals eine enge Bindung entstand. Auch erklärte er uns, dass er meistens 20 km in einem Wettkampf läuft.

Doch am interessantesten war es für uns, als er über seine persönlichen Erfahrungen während dieser Zeit geredet hat. Für ihn war es zum Bespiel schwer, immer ca. 20% besser als die zu begleitenden Athleten sein zu müssen. Auch war es eine Herausforderung für ihn, sich während der Läufe nach den Athletinnen und Athleten umzudrehen, um nach ihnen zu sehen. Er erzählte uns einige Geschichten, die ihm im Kopf geblieben sind. Selbst nach vielen Jahren erinnert er sich immer noch an sie, was uns gezeigt hat, dass dies ein Lebensabschnitt war, der ihm immer präsent sein wird. Heute ist Norman Schlee Lehrer an einer Schule und unterrichtet dort Sport und Englisch. Das Interview hat uns dabei geholfen, einen besseren Einblick in den „Job“ als Begleitläufer, aber auch in den sportlichen Alltag einer Athletin oder eines Athleten mit Beeinträchtigung zu bekommen.

Faye und Leonie (10c)