Startschuss für den LÖWENROT Kunstwettbewerb 2020 “Sinne”
Die Welt so wahrzunehmen wie sie ist, diese Fähigkeit wird uns nur durch unsere Sinne, die somit eine Art Fenster zur Außenwelt darstellen, ermöglicht. Daher sieht jedes Individuum letztendlich eine andere Welt vor sich.
Bei Synästhetikern beispielsweise vermischen sich verschiedene Sinneneindrücke, sodass bespielweise die Laute eines Musikinstruments von diesen farbig oder als Formen wahrgenommen werden. Wassily Kandinsky verglich ebenfalls abstrakte, farbige Formen mit Klängen : „Die Farbe ist die Taste. Das Auge ist der Hammer. Die Seele ist das Klavier mit vielen Saiten. Der Künstler ist die Hand, die die menschliche Seele in Vibration versetzt“ Für ihn konnten farbige Anordnungen geometrischer Formen mit der Komposition von Musik verglichen werden.
Andere Künstler wie Daniel Spoerri untersuchten den Geschmackssinn und kochten für ihre Künstlerfreunde ganze Menüs. Ab der Moderne bis in die zeitgenössische Kunst hinein suchen Künstler Materialien, die nicht nur den Sehsinn fordern sollen, sondern auch andere Sinne beanspruchen. Beispiele hierfür wären ganze Rauminstallationen mit Niveacreme, deren typischen Geruch man mit Kindheit verbindet, textile Werke, die zur haptischen Betrachtung anregen sollen oder Dieter Roths Kästen voller aufgeschichteter, gemahlener Gewürzsedimente.
Wie könnten Kunstwerke für Menschen aussehen, die beispielsweise nicht sehen können undihren Tastsinn einsetzen müssen? Wie könnte man in diesem Zusammenhang überhaupt Farben begreiflich machen?
Unser diesjähriger interner Kunstwettbewerb am Löwenrot Gymnasium richtet sich an alle Schüler jeder Altersstufen, dabei sollen eure Kunstwerke die Sinne thematisieren oder die Sinne beanspruchen. Ob ihr Materialien verwendet, die eine interessante Oberfläche haben und sich unterschiedlich anfühlen oder sogar Sinne miteinander verbunden werden: zum Beispiel ein riechendes Material Verwendung findet oder grelle Farben den Sehsinn herausfordern, lasst eurer Kreativität freien Lauf!
Eröffnung der Ausstellung: Juni 2020
Abgabe: spätestens vor den Pfingstferien