„Ich mochte in der Schule besonders die Geometrie“, erzählte Professor Dr. Richard M. Karp seinen jungen Zuhörern. Der amerikanische Informatiker ist verantwortlich für bedeutende Erkenntnisse in der Komplexitätstheorie und erhielt 1985 den Turing-Award für seine Forschungen. Im Rahmen des Heidelberg Laureate Forum besuchte Karp das LÖWENROT-Gymnasium, um mit Schülerinnen und Schülern der Kursstufe über komplexe mathematische Themen zu sprechen. Im Verlauf seines englischsprachigen Vortrags thematisierte er unter anderem die sogenannten „Brücken von Königsberg“, eine berühmte Problematik aus der Welt der Algorithmen.

Während der 1935 geborene Professor sein Schaubild anzeichnete, stellte er immer wieder Fragen in die Runde. Zunächst noch schüchtern, verloren die Schüler gegenüber dem sympathischen Professor ihre Scheu und beteiligten sich rege am Experiment. Man merkte Richard Karp an, dass er auf dem Gebiet der Lehre einiges an Erfahrung mit Schülern und Studenten mitbringt: nach seinem Abschluss an der Harvard University im Jahr 1955 lehrte er selbst an vielen renommierten Einrichtungen wie Berkeley, Kalifornien, oder der Washington University.

Am Ende seiner Beweisführung gibt Karp den Schülern einen Tipp mit: es sei wichtig, immer Ergebnis und Rechenweg zu überprüfen. „Und ich bin schließlich Professor, ihr solltet mir glauben!“, scherzte Karp, um dann in einem Wettstreit die Kenntnisse der Jungs und Mädchen zu testen. Die Mathematiklehrer Thomas Zessin und Johanna Wagner dankten Karp für den spannenden Vortrag und die persönlichen Einblicke in die Welt eines Forschers.

Das Heidelberg Laureate Forum ist eine gemeinsame Initiative der Klaus Tschira Stiftung und des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien, das seit 2013 mit einem umfassenden Programm Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit gibt, herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Naturwissenschaften kennenzulernen. Die teilnehmenden Preisträger aus aller Welt besuchen während ihres Aufenthalts zudem ausgewählte Schulen.