Auf der Landkarte ist Kirgistan auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu finden: der gebirgige kleine Staat ist ehemalige Sowjetrepublik und grenzt im Osten an das sehr viel größere China. Dorthin begaben sich die Schüler*innen des Aufbaugymnasiums für eine Woche auf Studienfahrt, um unter anderem die Deutsche Schule Bischkek zu besuchen.

„Ziel unserer Reise war es, den Grundstein für eine künftige Schulpartnerschaft zu legen“, berichtete der begleitende Lehrer Gunter Grimm. Die teils durch Stiftungsgelder finanzierte Schule ist an ein SOS-Kinderdorf angegliedert, welches ebenfalls besichtigt wurde. Dort sind in 14 Häusern zahlreiche ehemalige Straßenkinder untergebracht.

„Traurig gemacht hat mich das Gefühl der Trostlosigkeit im Kinderdorf“, erzählte Helen. Dennoch sei es der Einrichtung gelungen, den Vollwaisen eine kindgerechte Umgebung mit Spielmöglichkeiten und Schulbildung zu schaffen.

Auf den Spuren der Geschichte
In der Hauptstadt Bischkek mit über einer Million Einwohnern treffen Kontraste aufeinander: Neu und Alt existieren hier genauso nebeneinander wie Arm und Reich. „Es ist dort aufgrund der schwachen Infrastruktur nicht normal, jederzeit fließendes Wasser und Strom zu haben“, erzählten die Schüler*innen, die diese Umstände am eigenen Leib erfuhren. Die Entwicklung des Landes wurde im Nationalgeschichtlichen Museum erkundet, das die kulturelle und politische Historie Kirgistans aufarbeitet.

Land und Menschen kennenlernen
Im Anschluss an den Aufenthalt in Bischkek machte sich die Gruppe auf, das Hinterland zu entdecken. Dort ruckelte ein Geländewagen über mit Schlaglöchern übersäten Straßen bis auf 3600 Meter, um dort die Passstraße zu erreichen.

„Als wir durch den Tunnel gefahren sind, war uns schon etwas mulmig“, erinnerten sich die Zehntklässler*innen. Doch am anderen Ende wartete eine atemberaubende Aussicht über Berge und Täler.

Auch die Menschen hinterließen einen bleibenden Eindruck: überall sei man freundlich empfangen und aufgenommen worden. Die Gruppe durfte auf Pferden reiten und mit den Familien essen, es wurde musiziert und gesungen. „Kirgistan ist ein armes Land“, schloss Helen, „aber die Menschen sind reich.“ Sie seien stolz auf ihre Kultur, auf die Natur und ihr Land.

Darin waren sich alle Mitreisenden einig: die Reise nach Kirgistan hat gezeigt, dass man eigentlich nicht viel braucht, um glücklich zu sein. Der Schüleraustausch soll nun persönliche Kontakte herstellen, die Familien aus Deutschland und Kirgistan näher zusammenbringen.

Vielen Dank an den Förderverein für die großzügige Unterstützung dieser Reise!