„Ich möchte nach Hause“. Verwundert blickten sich die SchülerInnen des Kurses an, als Ofra Frumkes diesen Satz aussprach.

Schließlich herrscht seit dem Angriff der Hamas auf Israel Krieg im Gazastreifen und Ofra lebt mit ihrer Familie ganz in der Nähe.

Ofra und ihr Mann Shlomo waren zufällig auf einer Reise in Deutschland und besuchten dort ihre langjährigen Freunde in Nußloch, als sie die unfassbaren Nachrichten vom beginnenden Krieg in ihrer Heimat erreichte. Ihre Enkel werden nun zum Militärdienst eingezogen, sie selbst bangt um das Wohlergehen ihrer Nachbarn und Freunde.

Nun besaß sie trotz aller Widrigkeiten und der emotional belastenden Situation den Mut, uns mit Frau Wittmann am LÖWENROT zu besuchen und in zwei Kursen den SchülerI*innen von ihrem Leben, der Geschichte ihres Landes und der aktuellen Lage zu berichten.

Tief bewegt saßen wir zusammen und hörten Ofra zu, wie sie uns mitunter grauenhafte Details der Gewalt schilderte und dabei doch hoffnungsvoll und mutig wirkte. Israel sei Jahrzehnte der Konflikte und Auseinandersetzungen gewohnt, man sei jedoch nach jedem Gewaltausbruch stets rasch wieder zum Alltag übergegangen. Hat sie Hoffnung auf Frieden? Sie zögert bei der Antwort, bejaht schließlich die Frage eines Schülers und lächelt.

Ihren Heimflug trat sie dann tatsächlich zwei Tage nach dem Besuch bei uns an. Wir wünschen ihr, ihrer Familie und dem Land Hoffnung und Frieden.