Am 26. September besuchte der Geschichtsbasiskurs die KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof im Elsass – eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus.

Es war ein schöner, sonniger Herbsttag, als wir die KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof besuchten. Das ehemalige Konzentrationslager ist auf einem Berg gelegen und von oben hatte man eine gute Aussicht auf den buntgefärbten Laubwald. Mitten in dieser idyllischen Landschaft wirkte das mit Stacheldraht umzäunte, ehemalige Lager fast unwirklich.

Der Eingang, bestehend aus mehreren Holzpfählen und vergitterter Türen, ist bedrohlich – das Gefühl beim Eintritt: Beklemmung. Zunächst besichtigten wir eine Baracke, in der früher Gefangene untergebracht waren und die heute als Museum dient.

Wir lernten viel über die schlimmen Lebensumstände im Lager und den Alltag der Häftlinge. Es gab sogar noch einige originale Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus, wodurch einem das Ausmaß des Leids der Menschen viel greifbarer gemacht wurde.

Im Anschluss daran besuchten wir die Krankenstation des Konzentrationslagers. Die Bezeichnung „Krankenstation“ trügt jedoch, denn hier führten NS-Mediziner an gesunden Häftlingen kriminelle Menschenversuche durch, an denen viele von ihnen starben.

Im Krematorium des KZs wurden deren Leichen dann verbrannt, das wir danach ebenfalls besichtigten. Als unsere Führerin uns erklärte, dass dieser Ofen fast dauernd in Betrieb war, lief uns  allen ein Schauer über den Rücken. Es ist einfach etwas Anderes, nur von den Grauen des Nationalsozialismus zu hören und zu lesen oder tatsächlich vor Ort zu sein.

Kurz vor unserer Rückfahrt machten wir uns noch auf den Weg zur etwas außerhalb gelegenen Gaskammer des KZ. Dabei kamen wir an der luxuriösen Kommandantenvilla vorbei. Nach den Eindrücken aus dem KZ war der Kontrast extrem. Es war für uns schockierend zu sehen, wie viele Menschen im Konzentrationslager unter elenden Bedingungen gelebt hatten, während die Verantwortlichen für das Leid eben dieser Menschen unbehelligt davon, ein Leben in Saus und Braus führen konnten.

Die Besichtigung der Gaskammer war sicherlich der eindrucksvollste Teil unserer Exkursion. Wie viel Schrecken und Leid in diesem beengten, weißgefliesten Raum passiert sein muss, kann man sich kaum ausmalen. Die KZ-Gedenkstätte verließen wir an diesem Tag sehr nachdenklich. Das Gesehene und Erfahrene wirkte in uns allen nach und doch waren wir uns alle einig, dass es sehr wichtig ist, sich in dieser Form mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzten. Denn nur wenn man weiß, was passiert ist, kann man auch aus der Vergangenheit lernen.