“Ich bin offener geworden”

Die Notwendigkeit sozialen Lernens ist inzwischen allgemein anerkannt, denn Mitgefühl und Solidarität kommen nicht von allein, sondern müssen gelernt werden wie Schreiben und Rechnen.

Daher fand auf Initiative der Fachschaft Religion/Ethik an unserer Schule in diesem Jahr erstmalig ein Sozialpraktikum statt. Da soziale Haltungen vor allem auf Einsicht und Reflexion beruhen, wurde das Praktikum im Unterricht vor- und nachbereitet. Zwar konnten die Schüler ihren Praktikumsort selbst bestimmen, die Lehrer standen aber dort beratend zur Seite, wo die Entscheidung schwerfiel.

 

Im März tauschten alle Achtklässler den Schulhof für eine Woche gegen einen Praktikumsplatz in sozialen Einrichtungen. Etliche Praktikanten verbrachten die Zeit in Kindergärten, aber auch Altersheime, Tierheime, Grundschulförderklassen oder Jugendwerkstätten waren gefragte Einsatzorte.

Die Berichte der achten Klassen zeigen, dass sämtliche Befürchtungen und Ängste sich nicht bewahrheiteten. Im Gegenteil: alle Teilnehmer waren begeistert und zogen ein positives Fazit. „Mein Sozialpraktikum verbrachte ich im Kindergarten. Ich fand es toll, neue Erfahrungen zu sammeln, die ich sonst nie gemacht hätte”, berichtete Laura, „ich hätte aber gern mehr Zeit mit den Kindern gehabt.” Die Praktikanten waren sich einig: trotz der anstrengenden Arbeitstage hat sich das Praktikum gelohnt und sie persönlich gestärkt. „Ich hatte am Anfang etwas Angst, denn ich wusste nicht, was auf mich zukommen würde,” sagte Nathalie, „aber im Lauf der Zeit habe ich den Alltag mit den Kindern besser kennengelernt und meine Angst verloren. Mir hat das Praktikum geholfen, offener zu werden.”

Wir hoffen, dass die Teilnehmer ihre neuen Eindrücke auch im Alltag umsetzen und die soziale Sensibilität somit in unsere Schule zurückwirken wird.

Bild Laufleiste: www.flickr.com/photos/niemamovassat/6818381870, 12.06.2012