LaureateShafrira Goldwasser und Avi Wigderson inspirieren und motivieren

Einen Nobelpreis gibt es in der Mathematik und in der Informatik nicht, aber, wissenschaftlich gesehen, gleichwertige Auszeichnungen. 39 Preisträgerinnen und Preisträger, Laureaten, im Bereich Mathematik und Informatik sowie 200 ausgesuchte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus 50 Nationen trafen sich eine Woche lang zum „1. Heidelberger Laureate Forum”, um in Vorträgen und in Workshops voneinander zu lernen. Der ehemalige SAP-Vorstand Klaus Tschira hatte vor eineinhalb Jahren die Idee, die Weltelite zusammen mit jungen Talenten in die Rhein-Neckar-Region einzuladen – nach dem Vorbild der seit 1951 stattfindenden Nobelpreisträgertagung in Lindau.

 

Doch nicht nur der wissenschaftliche Nachwuchs sollte die Weltelite hautnah erleben, man ging noch einen Schritt weiter. Eine kleine Zahl
ausgewählter Schulen bekam die Möglichkeit, von einem der weltbesten Professoren besucht zu werden. Auf Initiative von Uwe Rahn ergriffen die Mathematiklehrer Dr. Daniel Jungblut und Andrea Leitner-Leinbach die Chance und luden die Informatikprofessorin und Turing-Preisträgerin 2012 Shafrira Goldwasser und Informatikprofessor Avi Wigderson, der 1994 mit dem Nevanlinna-Preis ausgezeichnet wurde, ins Privatgymnasium ein.

Das Privatgymnasiums St. Leon-Rot bedankt sich bei der Klaus-Tschira-Stiftung und den Preisträgern für die tolle Idee und die gelungene Realisierung.

Laureate 

Schülerbericht von Philipp, KLasse 12

„Am 25. September 2013 freuten wir uns, die beiden preisgekrönten Computer Wissenschaftler Shafrira Goldwasser und Avi Wigderson bei uns im PG begrüßen zu dürfen. Die beiden sind im Zuge des von der Klaus-Tschira-Stiftung organisierten 1. Heidelberger Laureate Forums in Deutschland und besuchten auch das PG. Sie ermöglichten uns, dem Abiturjahrgang 2015, einen einmaligen Einblick in ihre wissenschaftliche Arbeit, welche zwischen Informatik und Mathematik anzusiedeln ist.

Diese dreht sich rund um die „Theory of Computation”, welche schon vor der Erfindung des ersten Computers aufgestellt wurde.

Avi Wigderson stellte uns zunächst die Frage, was einfacher zu rechnen sei, eine Addition oder eine Multiplikation. Wir antworteten, dass uns selbstverständlich das Addieren leichter fällt. So wurden wir aufgeklärt, dass die Rechnungen selbst nicht verschieden schwer sind. Addieren fällt uns nur einfacher, da wir dafür eine bessere Methode kennen. So brachte er uns an eine seiner Aufgaben heran. Avi, wie wir ihn nennen durften, entwickelt Methoden, um verschiedenste Probleme zu lösen und Computer effizienter zu machen.

Anschließend berichtete Shafrira Goldwasser, für uns Shafi, über eines ihrer Fachgebiete, die Kryptografie. Diese Richtung der Informatik beschäftigt sich mit der Verschlüsselung von Informationen. So forscht sie nach Codes, die nicht einmal die NSA knacken kann. Diese Codes zur Chiffrierung basieren, rein theoretisch, auf so genannten Trapdoor-Funktionen. Diese sind, kennt man die „Falltüre”, relativ leicht zu berechnen, jedoch nur sehr schwer umkehrbar. Anhand dessen lassen sich Verschlüsselungen entwickeln, deren Dechiffrierung nahezu unmöglich ist.

Am Ende des Vortages bekamen wir, in einer offenen Fragerunde, die Möglichkeit, uns mit den Gästen zu unterhalten. Dies geschah, wie der gesamte Vortrag, selbstverständlich auf Englisch.
Das Treffen mit den beiden Professoren war für uns inspirierend und motivierend und auch Avi und Shafi, so war zu vernehmen, waren begeistert und wären gerne noch länger geblieben.”