Woher kommen wir? Wie ist unsere Erde und das Universum entstanden? Wieso gibt es Leben? Fragen über Fragen, die die Menschheit wohl schon seit Anbeginn der Zeit beschäftigen.

Am CERN in der Nähe von Genf möchte man diesen essenziellen Fragen auf den Grund gehen. Dort, in der Europäische Organisation für Kernforschung, werden viele Experimente der physikalischen Grundlagenforschung durchgeführt, die zum Ziel haben, mehr über die Materie, aus der alles aufgebaut ist, herauszufinden. Wir, die Schülerinnen und Schüler aus der K1 und K2, durften ganz nah dran sein und fuhren hierfür zwei Tage zum CERN nach Saint-Genis-Pouilly.

Rekonstruktion des Urknalls
Vor Ort angekommen, wurden wir von Dr. Kai Schweda, einem der leitenden Mitarbeiter am CERN in Empfang genommen, der uns die Forschungsziele des CERN, insbesondere des Experiments ALICE erklärte. Das Akronym steht für „A Large Ion Collider Experiment“. Man versucht in diesem Experiment, den Zustand der Materie unmittelbar nach dem Urknall zu rekonstruieren. Damals, vor ca. 13,8 Millionen Jahren, war das gesamte Universum auf eine winzige Blase konzentriert, die sich in einem Zustand extremer Dichte und Temperatur befand.

Nach dem Urknall dehnte sich das Universum rasant aus und es entstand das Quark-Gluon-Plasma, die Urmaterie, aus der alle heutig bekannten Atome und Moleküle entstanden sind. Mithilfe des „Large Hadron Collider“ (LHC), dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt, versucht das CERN mehr über diese Urmaterie herauszufinden, indem die Forschenden Bedingungen wie kurz nach dem Urknall erzeugen. Dazu lassen sie Bleikerne mit annähernder Lichtgeschwindigkeit miteinander kollidieren.

Forschen in 100 Metern Tiefe
Der LHC befindet sich unter der Erde und mit bunten Helmen ausgestattet, ging es für uns zur Besichtigung 100 Meter in die Tiefe. Der LHC ist unglaublich groß und erstreckt sich ringförmig auf fast 27 km. Von elektrischen Feldern angetrieben und von sehr starken Magnetfeldern abgelenkt, kreisen zwei Protonen- bzw. Blei-Ionenstrahlen in entgegengesetzte Richtungen, wodurch pro Sekunde bis zu einer Milliarde Proton-Proton-Kollisionen erzeugt werden können. Gerade ist der LHC in Winterpause und es finden keine Kollisionen statt, weshalb wir den Teilchenbeschleuniger von einer relativ kurzen Distanz betrachten konnten. Die Forscher erklärten uns dabei die Funktionsweise des LHC und wir konnten all unsere Fragen loswerden.

Am nächsten Tag ging es für uns weiter zum Museum des CERN. In einer Ausstellung mit vielen spaßigen Mitmachaktionen erkundeten wir die Forschungsbereiche des CERN. Die Spiele reichten von Protonen-Fußball über ein Reaktionsspiel mit Elektromagneten inspiriert vom LHC. Wir hatten große Freude beim Ausprobieren der Mitmachstationen. Auch konnte man mithilfe eines kleinen Raumschiffs in die Zeit unmittelbar nach dem Urknall zurückreisen und ein Film erklärte die Entwicklungsphasen des Universums.

Abschluss mit Schweizer Schokolade
Auf dem Rückweg zum Löwenrot machten wir noch einen Zwischenstopp in der Schokoladenfabrik Cailler. Cailler ist der älteste noch existierende Schokoladenhersteller in der Schweiz und nach unserer kleinen „Dégustation“ wissen wir auch wieso. Die Schokolade war wirklich ausgezeichnet und im audiovisuellen Museum der Fabrik wurde uns im Stil von Disneyland die Geschichte der Schokolade, und wie sie von den Azteken bis in die Schweiz gelangt ist, nähergebracht. Zudem bekamen wir Einblicke in die Produktion. Gut gesättigt und mit Schokoladeneinkäufen gefüllte Taschen, die wohl noch für Jahre reichen werden, traten wir die Heimreise an.

So ging eine spannende und erlebnisreiche Fahrt zu Ende und wir bedanken uns bei Herrn Hoffmann, Herrn Zessin und Frau Hoffstädt für die tolle Organisation und Begleitung. Wir bedanken uns auch herzlich bei STELLA und NOVA für die finanzielle Unterstützung bei der Exkursion und bei Frau Struwe für ihre Hilfe bei der Buchung.

Text: Kim, K2